Träger-Leitbild

"Kinder nämlich sind auf besondere Weise geneigt, jedwede Arbeitsstätte aufzusuchen, wo sichtbar die Betätigung an Dingen vor sich geht. Sie fühlen sich unwiderstehlich vom Abfall angezogen, der beim Bauen, bei Garten- oder Hausarbeit, beim Schneidern und Tischlern entsteht. [...] Kinder bilden sich damit ihre Dingwelt, eine kleine in der großen, selbst."

Walter Benjamin

Wir verstehen ein pädagogisches Konzept als einen dynamischen Prozess, der sich auf der Grundlage des Berliner Bildungsprogramms durch die jeweiligen Partizipanten und die jeweils gegebenen räumlichen und örtlichen Gegebenheiten entwickelt. Aufgrund der unterschiedlichen Aus- bzw. Fortbildungen und persönlichen Schwerpunktsetzungen unserer Pädagogen wollen wir uns nicht auf einen bestimmten pädagogischen Ansatz beschränken, sondern uns immer wieder neu aus der Praxis und Forschung inspirieren lassen. Folgende Leitlinien sollen jedoch für alle Einrichtungen der Morgenwerkstatt gGmbH gelten:


1. Kindertagesstätte als Lernwerkstatt

Die Kindertagesstätte wird, in Anlehnung an die Idee der Lernwerkstatt, unterteilt in verschiedene Funktionsräume (beispielsweise Bewegungsraum, Werk- und Kreativraum, etc.). Die den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder angepasste vorbereitete Umgebung soll entdeckendes Lernen ermöglichen und mit den Kindern "wachsen". Die Räume werden ausgestattet mit verschiedenen Werkzeugen und technischen Instrumenten, mit denen experimentiert und gestaltet werden kann. Roh- und Restmaterialien aus der Natur und Kultur (Elektroteile, Stoffreste, Verpackungsmaterialien, Steine, Pflanzenmaterial etc.) sollen von den Kindern selbst erforscht und zu Neuem geformt werden. Die Kindertagesstätte als Lernwerkstatt ist weltoffen, d.h. sie unterhält einen ideellen und materiellen Austausch mit der Außenwelt, welche selbst als Lernwerkstatt verstanden wird.


2. Die Pädagoginnen und Pädagogen als Bildungspartner des kompetenten Kindes

Wir achten und schützen die Rechte des Kindes, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben wurden. Das Kind ist ein kompetenter Akteur in seiner Umwelt und somit ein gleichwürdiger Partner in der Gestaltung des gemeinsamen täglichen Lebens und Lernens. Als Pädagogen begleiten und fördern wir die individuelle Entwicklung des Kindes mit forschender Neugier. Durch den Dialog mit dem Kind und unser Beobachten wollen wir seine Eigenheiten und Wünsche erfahren. Wir werden sie zur Sichtbarmachung der kindlichen Entwicklung dokumentieren. Wir sind uns unseres eigenen lebenslangen Lernprozesses bewusst und daher stets bestrebt, uns auf der Grundlage der wissenschaftlichen Forschung, durch regelmäßigen Austausch und Reflexion im Team und mit externen Fachleuten, weiterzubilden.


3. Inklusion

Wir verstehen uns als eine Gemeinschaft in der jeder das gleiche Recht auf aktive Anteilnahme hat unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder Behinderung. Im Sinne einer vorurteilsbewussten Bildung wollen wir dazu beitragen, allen Kindern eine Chance auf eine gute Bildung zu ermöglichen und sie vor Ausgrenzung zu bewahren.


4. Eltern bzw. die Familie als Bildungspartner

Wir betrachten die Eltern als Experten für ihr Kind. Durch den regelmäßigen Austausch mit ihnen wollen wir gemeinsam den Bildungsprozess des Kindes begleiten. Die Eltern und Familienmitglieder des Kindes sind eingeladen, an der Gestaltung unserer Räume und unserer Arbeit aktiv mitzuwirken. Den Familien, die unsere Hilfe benötigen, bieten wir unsere professionelle Unterstützung an.


5. Natur

Als Menschen sind wir Teil der Natur, daher ist es uns wichtig, Kindern von Anfang an eine respektvolle Haltung zur Natur vorzuleben und ihnen eine gesunde Ernährung und Lebensführung nahe zu bringen


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